Alles begann 1971 als Günter Maaß aus Becherbach und Alfred Ries aus Oberhausen, als 15- und 16-Jährige mit ihren 50-ccm-Mopeds durch die Gemarkung bretterten. Das gefiel anscheinend auch anderen Moped- Fans und so gesellten sich immer mehr Interessierte hinzu. Peter Hartmann, Horst Bambach, Egon Stein, Michael Dönig, Rüdiger Beck und andere schlossen sich damals der Gruppe der Rennbegeisterten an. Zwei Jahre später, 1973 waren sie endlich 18 und starteten begeistert und auch erfolgreich bei ihren ersten Straßenslaloms.
1974 folgten erste Motocross-Gehversuche beim alten Steinbruch „auf Halmen“ oberhalb von Kirn. Es sprach sich weit herum und auf einmal kamen die Leute aus Bingen, aus Mainz und aus Wiesbaden mit ihren Maschinen. Erst noch mit Enduros unterwegs, stiegen sie jedoch recht bald auf Motocross Maschinen um. Da diese jedoch eine Menge Lärm verursachten, und man den Ärger durch Anwohner und Polizei fürchtete, suchte man ein neues Gelände. So machte sich Alfred Ries mit seiner Enduro auf durch die Lande und wurde schließlich in Hennweiler fündig. Und zwar an der Gemarkung Herschbach, wo sich auch heute noch die Strecke befindet. Der damalige Bürgermeister Heimfarth erklärte sich mit den Vorschlägen und Ideen einverstanden und verpachtete den Motocrossfreunden das Gelände – allerdings mit der Auflage, einen Verein zu gründen. Danach fingen die Jungs an, eine Rennstrecke zu bauen und von da an wurde gefahren und trainiert. Veranstaltungen fanden allerdings noch nicht statt. Große Unterstützung beim Streckenbau erhielten sie von den Brüdern Norbert und Willi Fey.
Am 10. Oktober 1975 war dann schließlich der historische Tag der Gründung und der „Moto- Cross-Club Teufelsfels“ (wie der Verein damals hieß) wurde im Gasthaus Giloy in Hahnenbach aus der Taufe gehoben. Der 1. Vorsitzende wurde Horst Bambach. Am 11. April 1976 fuhr Alfred Ries sein erstes Rennen in Gießen-Wieseck. „Und das bei 30 Grad im Schatten!“, wie er sich erinnert. Aber er schaffte es unter die ersten 15. Auch Günter Maaß mit Beifahrer Egon Stein sowie Horst Bambach mit Beifahrer Andy Boos (später Rüdiger Beck) fuhren dort ihr erstes Gespann-Rennen. Das Team Maaß/Stein erreichte sogar auf Anhieb Platz Drei. Im August waren sie auch beim Motocross in Reil an der Mosel am Start, danach folgten weitere Rennen. 1978 fanden in Hennweiler unter anderem Trainingsläufe statt. Parallel bereitete man sich auch so langsam auf die erste eigene Veranstaltung vor. Hierfür musste noch eine Startanlage gebaut werden. Diese wurde oben auf dem langen Steilhang (in der Nähe des sich bei heutigen Rennen befindlichen Zeltes) errichtet. Die Strecke war damals noch kürzer als heute. So existierte eine Terrasse nicht und ein Table fehlte auch noch.
Die MSC-Fahrer waren damals bundesweit auf den Rennstrecken erfolgreich und gierten nach den Heimrennen. Und dann, am 5. Oktober 1980 fand endlich auch das erste ADAC-Motocross auf der Strecke in Hennweiler statt, mit 250-ccm-Solomaschinen und Gespannen. Das Wetter passte perfekt, die Sonne schien. Fast 4.000 zahlende Zuschauer fanden damals den Weg in die Herschbach. Dieses erste Rennen veranstaltete man zusammen mit einem befreundeten Motorsportclub. So teilte man sich die Kosten, allerdings auch die Einnahmen. Alfred Ries wurde damals in der 250er Soloklasse Sieger auf einer HeWa-Maico. Er fuhr allerdings nur ein Jahr in der nationalen Meisterschaft. Durch seine vielen Erfolge hatte er zu viele Punkte gesammelt und musste in die internationale Klasse zwangsaufsteigen. Dort fuhr er allerdings nur gegen Vollprofis mit Werksunterstützung und blieb somit chancenlos. Außer auf seiner „Heimstrecke“ in Hennweiler. Dort konnte er eine bessere Figur abgeben. Das Prädikat der Erst-Veranstaltung war ein OMK-Pokal-Lauf (eine Klasse unter der Deutschen Meisterschaft). Dieses Prädikat sollten die Motocross-Rennen in den Jahren 1981 bis 1985 beibehalten.
1983 musste eine professionelle Startanlage her. Diese wurde nach unten gebaut, dort wo heute noch gestartet wird. 1985 wurde die Strecke verlängert, denn für bestimmte Prädikate gibt es auch entsprechende Vorgaben. Für das kommende Jahr hatte man Großes geplant.
In diesem Jahr richtete der MSC Hennweiler im Rahmen seines Motocrosses auch einen DM-Gespann-Lauf aus. Tausende Zuschauer strömten auf die Herschbach, um bei diesem Ereignis dabei zu sein. Unter den Gespann-Startern war auch der Motocross- Seitenwagen-Weltmeister von 1980: Reinhard Böhler mit seinem Beifahrer Siegfried Müller. Auch diesen DM-Lauf konnten sie erfolgreich gestalten. Im folgenden Jahr lief die Motocross-Veranstaltung in Hennweiler unter dem Prädikat OMK-Pokal- Endlauf. Die Läufe der OMK (Oberste Motorradsport- Kommission) waren damals in Deutschland unterteilt in die Regionen Nord und Süd. Die jeweils zehn besten Fahrer qualifizierten sich für die drei gemeinsamen Endläufe, von denen einer in Hennweiler stattfand.
Nach 1988 entschieden sich die Verantwortlichen im Verein aus Kostengründen zu einer Zäsur. Die ausgelobten Preisgelder bei DM- und OMK-Endläufen waren für den Motorsportclub einfach nicht länger zu stemmen. Schließlich startete die Motocrossveranstaltung in Hennweiler ab 1988 im Terminkalender des Saar-Pfalz- Pokals, einem Vorläufer des heutigen Südwest- Cups. Auch hier konnte man tollen Motocross-Sport bieten. Es fanden Sololäufe statt. Außerdem fand im Rahmenprogramm auch immer wieder der eine oder andere offene Gespann- oder Quad-Lauf statt. Die Quads erfreuten sich ab den 90er Jahren immer größerer Beliebtheit und prägten auch beim MSC, speziell an den Trainingstagen, immer stärker das Bild in der Herschbach. Anfang der 90er Jahre errichtete der Club eine Kinderstrecke neben der Motocross-Strecke. Ab diesem Zeitpunkt konnten auch die Kleinsten ihre ersten Cross-Runden auf dem Gelände drehen. In den 90er Jahren wurde der Saar-Pfalz-Pokal dann in Südwest-Cup umbenannt. Sportlich änderte sich auf der Motocross-Strecke wenig, die Teilnehmer der Meisterschaft waren dieselben geblieben.
Aber man wollte beim MSC Hennweiler neue Wege gehen, ohne Altbewährtes zu vernachlässigen. Das alljährliche Motocross mit Solo-Läufen fand also weiterhin statt. Dazu veranstaltete der MSC am 10. und 11. Juli 1999 auf der Kartbahn am Flugplatz Hahn erstmals einen Supermoto-Lauf. Viele MSC-Motocrosser wechselten begeistert für einen Tag auf die etwas glatteren Reifen. Im darauffolgenden Jahr wiederholte man das Ganze in etwas abgespeckter Version. Im Jahr 2000 wurde auf dem ehemaligen Militärflugplatz in Pferdsfeld einen Supermoto-Trainingslauf durchgeführt.
Zu Beginn des neuen Jahrtausends hatte man Probleme, genug Personal rund um die Strecke zu finden. Etwa 30 Streckenposten benötigt der MSC Hennweiler bei einer Motocrossveranstaltung. Diese müssen sich in Sichtweite zum Nebenposten platzieren, um bei einem Unfall oder einer Behinderung die nachfolgenden Fahrer sofort warnen zu können, bevor es zu einem Unfall kommt. Den Tiefpunkt markierte das Jahr 2004. Aus den oben genannten, organisatorischen Gründen musste sogar das Rennen kurzfristig abgesagt werden. Diese einschneidende Erfahrung wollte man in Hennweiler nicht wieder erleben. So verbesserte man Kommunikation, Koordination und Organisation und konnte den Motorsportfans nach diesem Jahr wieder spannende Wettbewerbe präsentierten. Außerdem konnte man das Programm mit dem Seitenwagen-Veteranen-Cup sogar noch erweitern. Dieser fand erstmals von 2006 bis 2008 in Hennweiler statt und ist nach einer vierjährigen Unterbrechung seit 2013 wieder im Programm. 2013 wurde auch die Startanlage neu gebaut und feierte im gleichen Jahr beim Motocross Premiere. Sie ist nach den Richtlinien des DMSB und der UEM auch geeignet für DM- und EM-Läufe.
Der MSC Hennweiler ist also bestens gerüstet für die nächsten 40 Jahre.
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